Freiburger Alltagshelden gesucht

 

Freiburger Alltagshelden gesucht

Nicht die Antwort auf „Freiburg sucht den Superstar“ will die Evangelische Stadtmission derzeit mit Plakaten finden, sondern „Freiburger Alltagshelden“, die sich für Andere einsetzen, erklärt ein Flyer der Organisation, die zu einem Freiwilligen-Seminar Ende Februar einlädt. Mit ihrer Kampagne trägt die Stadtmission den veränderten Ansprüchen Rechnung, die Helferinnen und Helfer heute haben: Statt langfristiger Bindung ist das zeitlich befristete Engagement in Projekten gefragt – und die Mitarbeit soll den Helfenden selbst etwas bringen. Menschen, die sich für Andere einsetzen, lassen sich in den verschiedenen Einrichtungen der Evangelischen Stadtmission finden. Und es sollen noch mehr werden. „Allerdings sollen ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht Lücken in der Organisation stopfen, sondern Betätigungsmöglichkeiten angeboten bekommen, von denen sie selbst profitieren“, sagt Diakon Norbert Aufrecht, der Leiter des Geschäftsbereichs Missionarische Dienste. 36 Prozent der Deutschen im Alter von 14 bis 99 Jahren engagieren sich ehrenamtlich. In Baden-Württemberg sind es laut einer aktuellen Studie des Zentrums für zivilgesellschaftliche Entwicklung mit fünf Millionen engagierten Frauen und Männern sogar 41 Prozent der Bevölkerung.
Viele soziale Einrichtungen und Projekte sind ohne die vielen engagierten Mitarbeiter nicht denkbar. Ein Beispiel dafür ist die Freiburger Bahnhofsmission. Die etwa 30 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sind laut Aufrecht „das Stammkapital der Organisation“. Sie garantieren, dass hier sieben Tage die Woche ein Raum der Begegnung für Menschen verschiedener Milieus vorhanden ist. Hier können sie sich ausruhen und Rat und Hilfe bekommen. Die Freiwilligen informieren Menschen in Not über Anlaufstellen, helfen Reisenden beim Umsteigen, sind Ansprechpartner und geben Kaffee, Tee und Brote aus. Für viele Vereine und Organisationen von der Freiwilligen Feuerwehr über den Gesangsverein bis zu sozialen Projekten wird es immer schwieriger, verantwortungsvolle Positionen, die eine langfristige Bindung und hohen Zeitaufwand fordern, zu besetzen. Thomas Klie, Professor an der Evangelischen Hochschule Freiburg, kommt zum Ergebnis, dass das „Nachlassen der Bereitschaft zur Übernahme von Vorstandsaufgaben oder dauerhafter Verantwortung einer stärkeren neigungsorientierten Freizeitbetätigung in der Bevölkerung“ entspricht. Die Konsequenz: Maßgeschneiderte Ehrenämter sind gefragt. Ehrenamtliche dürfen nicht alleine gelassen werden, sondern müssen begleitet werden.m Informationen und Statements von Freiburger Alltagshelden gibt es unter https://www.freiburger-alltagshelden.de
Die Evangelische Stadtmission Freiburg veranstaltet ein kostenloses Seminar für ehrenamtliches Engagement an drei Terminen (29. Februar, 7. und 14. März, jeweils 19 Uhr, Wichernhaus, Adelhauser Straße 27). Anmeldung bei Esther Binder, Tel. 0761/ 31917-22 oder unter alltagshelden2012@stadtmission-freiburg.de. Die Teilnahme verpflichtet ausdrücklich nicht zur Übernahme eines Ehrenamtes>
10.2.2012

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