25 Jahre Freiburger Naturschutzjugend (Naju) mit Gisela Friederich

25 Jahre Freiburger Naturschutzjugend (Naju), das wurde am Samstag gefeiert: Zunächst mit einer kleinen Exkursion auf dem Alten Friedhof in Herdern, anschließend mit Kaffee und Kuchen, Musik und Spielen. Beim Festakt gab es viel Lob für die jungen Naturfreunde: Ihr Einsatz für Tiere und Pflanzen, so betonten gleich mehrere Redner, sei ein wichtiger Beitrag für den Artenschutz in der Stadt. „Sucht nach Pflanzen- und Tiermotiven auf den Grabsteinen“, ermunterte Naju-Leiterin Gisela Friederich ihre Schützlinge bei der Exkursion. Entdeckt wurden Bilder von Efeu und Schmetterlingen: „Zeichen der Ewigkeit und Verwandlung“, erklärte der frühere Gartenamtsleiter Bernhard Utz, der den neugierigen Zuhörern auch die Kapelle zeigte. Auf dem Alten Friedhof, der zu einem Park umgestaltet wurde und als Naturdenkmal geschützt ist, fanden die Kinder aber auch echte Pflanzen und Tiere – etwa Rosen und einen Rüsselkäfer. „Mich interessiert alles, was am Boden lebt“, sagte Malte Mohrbacher aus dem Stadtteil Rieselfeld. Der Zwölfjährige ist seit vier Jahren bei der Naju dabei. Mit von der Partie waren aber auch etliche ehemalige Naju-Mitglieder, von denen einzelne inzwischen zu richtigen Forschern herangewachsen sind: Beispielsweise Bettina Saier, die aus Lehen stammt und heute das Meeresschutzprogramm der Umweltorganisation „WWF“ in Kanada leitet. Vor 25 Jahren hatte sie als Schülerin am Wentzinger-Gymnasium entscheidenden Anteil an der Entstehung der Freiburger Naju: „In der neunten Klasse gab es nämlich keinen Biologie-Unterricht, und so entstand der Wunsch nach einer Exkursionsgruppe an der Schule“, erklärte die promovierte Biologin. Aus dieser Schul-AG ging dann letztlich die Naju hervor, weitere Gründungsmitglieder waren Saiers damalige Biologie-Lehrerin Gisela Friederich sowie Friederike Strauß und Ingrid Müller vom Naturschutzbund (Nabu).
In einem Grußwort bescheinigte Stadträtin Simone Ariane Pflaum (Junges Freiburg) den Kindern und Jugendlichen, dass sie eine wichtige Aufgabe hätten: „Nicht nur, weil ihr die Natur schützt, sondern auch, weil ihr davon erzählt“, hob die Kommunalpolitikerin hervor. Auf diese Weise würde nämlich der Nachhaltigkeitsgedanke weiter vorangetrieben, der leider immer noch nicht in allen Köpfen angekommen sei.
Lob gab es auch aus der Berliner Nabu-Zentrale: „Ein Kennzeichen der Freiburger Naju-Gruppe ist ihre langjährige Kontinuität“, betonte der stellvertretende Bundesvorsitzende Helmut Opitz. Die von den Kindern übernommenen Naturschutzdienste seien ein wesentlicher Beitrag, um die Artenkenntnis in der Gesellschaft wach zu halten: „In der Schule kommen solche Aspekte nämlich oftmals zu kurz“, meinte der Biologe.
Opitz dankte auch Gisela Friederich für ihr unermüdliches Engagement: Seit 1987 wird die Freiburger Naju von ihr geleitet, wofür sie vom Nabu mit der Goldenen Ehrennadel des Verbands ausgezeichnet wurde (die BZ berichtete). Die inzwischen 71-jährige Pädagogin gab den Dank an die Eltern und Helfer weiter. Zugleich betonte sie, dass ihr die Arbeit mit den Kindern immer noch viel Freude bereitet: „Unter anderem, weil man viel von ihnen lernen kann“, sagt die Biologin.
Andreas Braun

Die Naturschutzjugend „Naju“ ist die Kinder- und Jugendorganisation des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu). Bundesweit gibt es mehr als 1000 Naju-Gruppen mit insgesamt mehr als 75 000 Mitgliedern. Bei der seit 1987 bestehenden Freiburger Naju-Gruppe machen derzeit rund 30 Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 20 Jahren mit. Gemeinsam betreuen sie mehr als 200 Nistkästen, helfen bei Krötenwanderungen mit und übernehmen zusätzliche Naturschutzaufgaben. Weitere Auskünfte gibt es bei Gisela Friederich unter Tel. 0761/22792.  
www.freiburg-schwarzwald.de/naju

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