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Parapychologie
 

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Parapsychologie, Okkultismus, Spuk, Esoterik, ...

Blick von St.Peter übers neblige Dreisamtal zu Kybfelsen, Schauinsland und Rappeneck (von rechts) am 12.12.2008 um 17 Uhr
Blick von St.Peter übers neblige Dreisamtal zu Kybfelsen, Schauinsland und Rappeneck (von rechts) am 12.12.2008 um 17 Uhr

Spuk - Okkultismus - Telepathie - Aberglaube
Was sagt die Wissenschaft dazu?

Walter von Lacadou erläutert anhand von Beispielen, wie es heute trotz der ungeheuren Komplexität scheinbar unerklärlicher menschlicher Erfahrungen möglich geworden ist, wissenschaftliche Untersuchungen durchzuführen und die "Spreu vom Weizen" zu trennen.
Dr. Walter von Lucadou,
Dienstag, 13.10.2009, 15 Uhr, Kath. Bildungswerk St.Barbara Littenweiler, Gemeindesaal

Angela Kuder bedankt sich bei Dr. von Lucadou am 13.10.2009 Angela Kuder bedankt sich bei Dr. von Lucadou am 13.10.2009

Im Gemeindesaal war kein Platz mehr frei. Von 15 bis 18 Uhr lauschte man gebannt den Ausführungen von von Lucadou.
"Man ist nicht automatisch verrückt, wenn man etwas erlebt, das nicht in einem psychologischen Schulbuch steht"
"80% der Menschen, eng mit einer Person zusammengelebt haben, sehen diese nach deren Tod später wieder"
"Was man weiß - das ist es nicht".

Walter von Lucadou: Bitte halten Sie mich nicht für verrückt

Seit 20 Jahren leitet Walter von Lucadou Deutschlands einzige Beratungsstelle rund ums Übersinnliche in Freiburg

Neulich sprach er mal mit einem Brasilianer über seine Einrichtung. „Der konnte überhaupt nicht verstehen, warum es so etwas gibt“, erinnert sich an das Gespräch. Mit so etwas meint Walter von Lucadou seine parapsychologische Beratungsstelle in Freiburg. Nun weiß er: Menschen in Südamerika, eingebunden in eine Glaubensordnung brauchen keine Beratung im Umgang mit Übersinnlichem. In Deutschland aber scheint es ein Bedürfnis danach zu geben. „Die westlichen rationalen Zivilisationen haben dafür keine Erklärungsmuster zur Hand, sie betrachten davon Betroffene nicht als begabt, sondern als gestört“, sagt der 63-Jährige und wird erneut vom Klingeln des Telefons unterbrochen. „Von Lucadou, parapsychologische Beratungsstelle, was kann ich für Sie tun“, flötet er in den Hörer. „Probieren Sie es bitte später noch einmal, ich bin gerade in einem Gespräch“, vertröstet er den Anrufer, legt auf und sagt: „So geht das Tag für Tag. Die Leute würden sogar noch bei mir zuhause anrufen, wenn sie wüssten, wo ich wohne“, glaubt er. Der erste Satz vieler laute: „Bitte halten Sie mich nicht für verrückt.“ Er wäre der Letzte, der das täte.

Freiburg-Wiehre, Hildastraße 64, eine Gründerzeitvilla: Hier residiert er also der Geisterjäger, der Anwalt der Spukopfer, der Schüler von Hans ‚Gespenster’-Bender. Wer hier eine gewisse Aura erwartet, wird nicht enttäuscht: schwere Lederfauteuils, dunkle Holzvertäfelungen an den Wänden, Masken, die auf die Besucher hinabblicken. Vor einem sitzt ein bedächtiger Mann mit graumeliertem Kinnbart. Sein halbes Leben widmet er sich nun schon dem Okkulten und er kommt nicht mehr davon los. Für Experimente benutzt er einen alten C 64-Computer aus den 80er Jahren. Neuerdings muss er hier alleine das Telefon bedienen. Noch 2008 hat er eine Mitarbeiterin beschäftigen können, die ihn darin unterstützte. Aber jetzt reicht das Geld dafür nicht mehr aus. Einen 20 000 Euro-Zuschuss überweist ihm das Land. Das deckt gerade mal die Miete und ab und zu kann er auch eine Praktikantin damit finanzieren. Ohne zusätzliche Spenden hätte er nicht einmal ein Gehalt.
Außer in Freiburg gibt es nirgendwo in Deutschland eine parapsychologische Beratungsstelle. Vor 20 Jahren wurde sie eingerichtet. 1989 gab es unter Jugendlichen eine wahre Okkultismuswelle. Gläserrücken und Geisterbeschwörungen machten die Runde. Seinerzeit waren Eltern, Lehrer und Politiker besorgt, junge Menschen könnten sich dauerhaft von einem aufklärerischen Weltbild verabschieden. Und so verbrachte von Lucadou die ersten Jahre viel in Klassenzimmern und warnte Schüler vor dem gefährlichen Spiel. Einmal wurde er an eine Stuttgarter Schule geholt. Eine Schülerin hatte nach einer Runde Gläserrücken mit Freunden davon berichtet, wie nachts an ihrem Bett eine Stimme laut ihren Namen rief. Dem Experten war die Sache schnell klar. Das Mädchen hatte einen hypnagogen Zustand erlebt, einen Bewusstseinszustand, der beim Einschlafen auftreten und sich darin äußern kann, wie mit fremder Stimme gesprochene Wörter zu hören. „Das ist eine ganz normale Reaktion des Gehirns, so wie jemand einen Verstorbenen weiter in dem Sessel sitzen sieht, in dem er seit seines Lebens gesessen hat“, sagt von Lucadou. „Das muss man sich mal vorstellen. 70 Prozent der Deutschen sagen, schon einmal ein paranormales Erlebnis gehabt zu haben und wir sind die einzigen, die ihnen bei der Verarbeitung helfen“, empört er sich. Rund 3000 Menschen fragen jährlich in Freiburg um Rat, per Telefon, Fax, Brief oder E-Mail. Sie berichten von Spuk, Wahrträumen, seherischen Fähigkeiten – über alles was gemeinhin als paranormal verstanden wird. Von Lucadou weiß, wie sich an dem Wort Parapsychologie die Geister scheiden. „Bei den einen geht dabei sofort der Rollladen runter“, sagt er. Neulich rief ihn eine Frau an und erzählte von einem ungewöhnlichen Ereignis. Sie war in psychologischer Behandlung. „Bitten Sie Ihren Therapeuten doch einmal, mich anzurufen“, riet ihr von Lucadou. Doch der Anruf kam nicht, der Therapeut wollte nichts mit ihm zu tun haben. Viele Jahre in psychiatrischer Behandlung und mit Psychopharmaka gegen ihre vermeintlichen Halluzinationen behandelt, wurde eine Frau bis zu dem Tag, als von Lucadou ihrem Leiden auf die Spur kam. Sie hatte auf ihren Kassetten mit Schlagermusik immer wieder Stimmen gehört, irgendein Kauderwelsch. Die Ursache: Das Tonband war verdreht, manchmal erklang die Rückseite, rückwärts gespielt. Legendär geworden ist der Teekessel-Fall. Da hörte einer Stimmen aus seinem Wasserkessel, sobald er ihn auf den Herd stellte. Von Lucadou fand heraus, dass in der Nachbarschaft ein starker Mittelwellensender stand und Herd und Kessel zusammen ein primitives Radio bildeten. Oder die Sache mit den Bildern, die sich an einer Zimmerwand wie von Geisterhand bewegten. Sie hatten Metallrahmen und hinter der Wand verlief ein Fahrstuhlschacht. Wenn der Lift fuhr, entstand ein Magnetfeld, das durch die Wand hindurch auf die Bilderrahmen wirkte.

Diesen „Spuk“ konnte Lucadou mit Physik erklären. Das hat er studiert. Den Rest erklärt er psychologisch – da ist er auch vom Fach. Und psychologisch wird es bei Spukfällen eigentlich immer, nicht nur wenn Schwindel dahinter steckt, wie im berühmten Chopper-Fall 1982 in einer Regensburger Zahnarztpraxis. Chopper nannte sich die röchelnde Stimme, die in der Praxis aus Waschbecken und Toiletten heraus zu sprechen schien. Chopper bekundete großes, auch sexuelles Interesse an der 17-jährigen Zahnarzthelferin Claudia, machte ihr sogar Heiratsanträge. Auch Hans Bender, der Freiburger Parapychologe, wurde zu Rate gezogen. Schließlich kam dessen Assistent Elmar Gruber Chopper auf die Schliche. Claudia selbst hatte alles inszeniert und  mit verstellter Stimme gesprochen. Gruber war sie gleich verdächtig vorgekommen, weil die Stimme von Chopper nie laut wurde, wenn das Mädchen sprach, anwesend oder im Blickfeld war. Verraten hat Claudia die verspiegelte Oberfläche von Grubers Tonbandgerät. Darin konnte er sehen, wie sich ihre Lippen synchron zu den gesprochenen Worten Choppers bewegten.
Von Lucadou hat aber auch Fälle erlebt, bei denen nichts manipuliert war. Für sie hat er das Modell der Externalisierung entwickelt. In der Psychosomatik wirken seelische Probleme auf den eigenen Körper. Die Parapsychologie sagt: Sie können sich auch außerkörperlich, in der Umgebung zeigen. Wenn er zu Spukfällen gerufen wird, ist er daher immer zuerst auf der Suche nach der so genannten „Fokus-Person“. Eine solche fand er auch im Fall eines Wirtshauses in der Region. Dort flogen Messer durch die Gegend, Bierfässer machten sich selbstständig, Gläser schwebten durch den Raum. Hinter all dem steckte unbewusst die Wirtin, die darunter litt, dass ihr Mann ihr im Wirtshaus nicht half, sondern einen Job im Nachbardorf angenommen hatte. Als er kündigte, hatte es sich ausgespukt. Frust als Antriebsenergie für Spuk? Mit einem klassisch naturwissenschaftlichen Modell von Ursache und Wirkung ist das nicht zu beweisen. Aber von Lucadou sagt: „
Die Psyche kann tatsächlich ausreichend Kraft mobilisieren, um Objekte zu bewegen, das ist experimentell bewiesen“. Vielleicht ist die pure Masse an Fällen, die der Beratungsstelle seit 1989 zugetragen wurden, schon Beweis genug. Frauke Zahradnik hat einen großen Teil davon am Telefon entgegengenommen. Von Lucadous Ex-Mitarbeiterin hat nach zehn Jahren Beratung jüngst einen guten Job bei der Stadt Karlsruhe übernommen, weil sie der Unsicherheit leid war. „Wir haben in der Beratungsstelle eigentlich immer von der Hand in den Mund gelebt“, berichtet sie. Sie hat die Zeit als „unglaublich spannend“ erlebt und als wichtig. Sie meint, ihre Arbeit hat etwas bewirkt. „1997, als ich in der Beratungsstelle anfing, war es noch sehr schlimm, da wurden die Betroffenen rundweg zu Gestörten abgestempelt und ihre Berichte als pathologisch abgetan“, sagt sie. Heute sei die Offenheit in Medizin und Psychologie gegenüber dem Paranormalen weitaus größer. Viele Therapeuten hätten ihre Berührungsängste überwunden. Walter von Lucadou kann die neue Offenheit nur bestätigen. Sogar die CDU-Landtagsfraktion Baden-Württemberg will ihm neuerdings Geld für seine Beratungsstelle geben – 78 000 Euro. „Wären die doch bloß früher damit gekommen, dann hätte ich Frau Zahradnik nicht gehen lassen müssen.“
Hans Christof Wagner , 26.2.2009, www.der-sonntag.de

Parapsychologische Beratungsstelle

"Die Parapsychologische Beratungsstelle bietet ein umfassendes Beratungsangebot für Menschen, die ungewöhnliche, paranormale, okkulte oder unerklärliche Erfahrungen gemacht haben und kompetente Gesprächspartner brauchen oder Hilfestellung für den Umgang mit ihren Erfahrungen benötigen. Gleichzeitig berät und informiert die Parapsychologische Beratungsstelle auf wissenschaftlicher Basis über alle Angebote des Marktes der alternativen Heilmethoden und von esoterischen Anbietern."

Wissenschaftliche Gesellschaft zur Förderung der Parapsychologie e. V.
Leiter: Dr. rer. nat. Dr. phil. Walter von Lucadou, Hildastr. 64, 79102 Freiburg
Telefon: 07 61 / 77 202
www.parapsychologische-beratungsstelle.de

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