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Földiklinik: Größter Arbeitgeber in Hinterzarten - Auftragsgeber für Handwerk
Hinterzarten (de.) Kürzlich wurde in der Földiklinik in Hinterzarten die Sport-
und Gymnastikhalle grundlegend renoviert und saniert. Ins Rollen gebracht wurde
die Maßnahme, weil immer wieder Wasser durch das Flachdach des ehemaligen
Hallenbadgebäudes drang. Das Dach ist nun komplett erneuert und isoliert. Im
Folgenden wurde dann die Innensanierung der Halle in Angriff genommen. Wo früher
relativ beengte Verhältnisse herrschten, die Halle aufgrund einer dunklen
Holzdecke einen düsteren Eindruck machte und mit zum Teil gefliestem Boden immer
noch an die frühere Funktion des Hallenbads erinnerte, können Patienten heute
nun in einer lichtdurchfluteten, hellen Halle ihren Sport treiben. Dafür wurde
ein neuer Boden in freundlich warmer Farbe verlegt, der mit der nun hell
gestrichenen Decke, in die sporthallentaugliche, dimmbare Lampen integriert
sind, korrespondiert. Die Beleuchtungssituation kann nun ganz auf die jeweilige
Situation abgestimmt werden. Die
Földiklinik ist seit 1986 in Hinterzarten angesiedelt. Nachdem der Klinikbetrieb
anfänglich in den Gebäuden des ehemaligen Hotels Rössle aufgenommen wurde,
expandierte die Klinik kontinuierlich. Mitte der 90er Jahre kam mit der Station
Winiwarter ein neuer, moderner Gebäudekomplex hinzu und 2004 konnte der jüngste
Neubau der Klinik, die Station Aselli, eingeweiht werden. Beide Gebäude greifen
die bestehende Architektur des Hotels auf und fügen sich gut in das
Landschaftsbild ein. Ziel der Bau- und Sanierungsaktivitäten sind in erster
Linie die Qualitätsverbesserung der Patientenversorgung und zwar sowohl im
Hinblick auf die Unterbringung der Patienten, die heute hohen Ansprüchen genügen
muss, als auch der Optimierung der therapeutischen Maßnahmen. So wurde im
vergangenen Jahr die Zimmer und Therapieräume des ältesten Hotelgebäudes
renoviert, die Dachsanierung des jüngeren Hotelkomplexes steht als nächstes an.
Zunehmend an Bedeutung gewann in den letzten Jahren der Umweltschutzgedanke. Vor
vier Jahren wurde die alte Heizanlage durch ein Blockheizkraftwerk ersetzt. Die
Anlage produziert nun neben der Wärme für Warmwasser und Heizung gleichzeitig
auch Strom. Der Effekt: der Gasverbrauch der Klinik hat sich nicht verändert,
sie spart aber Stromkosten, da ein Drittel des Strombedarfs durch die eigene
Stromproduktion abdeckt werden kann. All diese Maßnahmen, die nur mit
Handwerkern der Region abgewickelt werden, sind nötig, um den Klinik-Standort
Hinterzarten zu halten. Die Klinik als größter Arbeitgeber Hinterzartens sichert
damit auch Arbeitsplätze für die Region.
Mit einem Hilferuf wandte sich die Leiterin der Földiklinik in Hinterzarten an Politik und Öffentlichkeit. Nach Einschätzung von Etelka Földi ist die adäquate Versorgung der Patienten mit Erkrankungen des lymphatischen Drainagesystems dadurch gefährdet, dass die klinische Lymphologie „ein Stiefkind der Medizin ist.“ Bei einem Besuch des sozial- und gesundheitspolitischen Sprechers der SPD-Landtagsfraktion Baden-Württemberg, Walter Müller, erläuterte die engagierte Medizinerin ihre Sorgen. Die Zahl der an lymphatischen Erkrankungen leidenden Menschen liegt in Deutschland nach Einschätzung Földis bei über vier Millionen. In ihrer 1986 eröffneten Klinik in Hinterzarten werden jährlich 2000 Patienten stationär behandelt. Die Rehabilitationseinrichtung hat sich im Verbund mit der Universitätsklinik Freiburg sowie einer eigenen Schule zu einem europäischen Zentrum mit weltweiter Reputation entwickelt.Die Anerkennung der Bedeutung der Lymphgefäße in der Entstehung sowie im Verlauf verschiedener Erkrankungen habe in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Durch die Entwicklung moderner Techniken und der Verbreitung molekularbiologischer Untersuchungen seien heute zuverlässige Analysen über die Mikrozirkulation – dem Komplex kleinster Blut- und Lymphgefäße sowie des Bindegewebes – möglich. In diesem Bereich beginne das lymphatische Drainagesystem mit der Lymphbildung – der Aufnahme der Gewebsflüssigkeit in die Lymphkapillaren. Kollektoren leiten die Lymphe in die nächstliegenden Knoten. Nach Meinung Földis würden weder während des Medizinstudiums noch in der fachärztlichen Weiterbildung lymphologische Krankheitsbilder gebührend berücksichtigt: „Die klinische Lymphologie hat heute keine Lobby.“ Dies sei teilweise damit zu erklären, dass die Therapiemaßnahmen in erster Linie physikalische Methoden wie manuelle Lymphdrainage, Krankengymnastik, Kompressionsbandagen und -strümpfe umfassen. Földi: „Gerade in diesen Bereichen gibt es erhebliche Leistungseinschnitte durch die Budgetierung im Gesundheitswesen.“ Mit der Verzögerung der adäquaten Behandlung der Lymphabflussstörungen chronifizierten sich aber Lymphödeme häufig, was auf Dauer einerseits die Behandlungskosten deutlich erhöht, andererseits die Arbeits- und Erwerbsfähigkeit der Betroffenen erheblich gefährdet. Bei einem Klinikrundgang mit Etelka Földi sowie den Ärzten Klaus-Peter Martin und Michael Oberlin verschaffte sich Walter Müller, selbst Facharzt für Frauenheilkunde, ein eigenes Bild. Badische Zeitung vom 29.1.2001
Földi-Klinik - Hilfe über Friedensdorf-Organisation Die gemeinnützige Organisation „Friedensdorf“ kümmert sich um Kinder aus Kriegs und Krisengebieten in der Welt - Abdul ist glücklich und nicht allein in Hinterzarten HINTERZARTEN (ma). Abdul allein in Hinterzarten. Doch im Gegensatz zu Filmheld Kevin in der Millionenmetropole New York muss er keine Abenteuer bestehen, erfährt der kranke Junge aus Afghanistan im Schwarzwald beste medizinische Betreuung und menschliche Zuwendung, wird er von Ärzten und Therapeuten der Földi-Klinik geradezu verwöhnt. Da während der Osterferien ebenfalls viele kranke deutsche Kinder in der Fachklinik behandelt werden, findet der Achtjährige Anschluss unter seinesgleichen und neue Spielkameraden.„Ich fühle mich hier sehr wohl“, sagt Abdul Zarif, der sich bereits einige Zeit in Deutschland aufhält, die fremde Sprache gut versteht und sich verständigen kann. Dabei lächelt er. Chefärztin Etelka Földi schaut sich das kranke rechte Bein an. Die Diagnose lautet: „Angeborene Fehlentwicklung der Lymphgefäße und erweiterte Venen.“ Die Schwellungen sind deutlich sichtbar. Zusammen mit Cheftherapeut Heinz Thoma bespricht die erfahrene Ärztin die weitere Therapie. Dabei strahlt sie Zuversicht aus: „Wir werden das Bein soweit konservieren, dass Abdul ein weitgehend normales Leben führen kann.“ Und falls dies nicht gelingt? „Dann droht ’Elefantiasis’.“ Darunter versteht der Mediziner unförmige Verdickungen von Körperteilen, meist der Haut und des Unterhautgewebes im Bereich der Beine als Folge einer Verlegung von Lymphgefäßen und chronischem Lymphstau. Drei Wochen wird Abdul Zarif in der Földi-Klinik behandelt, kostenlos wohlgemerkt. Dann wird er in seine asiatische Heimat zurückfliegen. Dort muss das Kind weiterhin Kompressionsstrümpfe tragen. Földi: „Wir werden eine Lösung suchen, dass Abdul alle sechs Monate neue Strümpfe erhält.“ Dass die Spenden beim richtigen Adressaten landen, dafür wird „Friedensdorf International“ sorgen, die die Behandlung im Schwarzwald arrangiert hat. Die 1967 gegründete gemeinnützige Organisation kümmert sich um Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten, denen in ihrer Heimat nicht die notwendige medizinische Hilfe zuteil werden kann. Für die Mädchen und Jungen besteht kein Krankenversicherungsschutz. Auch können die Eltern die Reisekosten nicht aufbringen. Friedensdorf-Mitarbeiterin Karin Fiedler aus München: „Wir finanzieren dies aus Spenden und den Mitgliedsbeiträgen. Zudem sind wir auf das Entgegenkommen von Krankenhäusern, Kliniken und Ärzten angewiesen.“ Nach der Rückkehr erfahren die jungen Patienten im Rahmen der regelmäßigen Hilfseinsätze auch im Heimatland eine Dauerversorgung mit Medikamenten oder medizinischem Material. In Afghanistan arbeitet „Friedensdorf“ mit der Hilfsorganisation „Roter Halbmond“ sowie dem Ministerium für zivile Luftfahrt und Tourismus zusammen. Die Flüge von Kabul über Tadschikistan, Georgien und Armenien, wo weitere Kinder zusteigen, nach Düsseldorf leistet die Fluggesellschaft „Ariana“. Auf den Rückflügen befinden sich tonnenweise Hilfsgüter mit an Bord. In Deutschland müssen die tapferen Kleinen (Alter drei bis 13 Jahre) aus einem völlig anderen Kulturkreis alles ohne vertraute Begleiter durchstehen. Fiedler: „Das ist für viele nicht einfach, weshalb wir ehrenamtliche Mitarbeiter vor Ort suchen, die sich während der zuweilen langwierigen Aufenthalte um die Mädchen und Jungen kümmern.“ Zuvor werden die Helfer von „Friedensdorf“ auf die Aufgabe vorbereitet. „Friedensdorf“ ist in der „Einzelfallhilfe“ in 50 Ländern tätig, erfahren durch dieses Engagement jährlich 1000 Kinder medizinische Hilfe in Europa, wobei bei der Auswahl strenge Kriterien angelegt werden. Dazu zählen, dass in der Heimat keine medizinische Behandlung möglich ist und eine Hilfsbedürftigkeit der Familien nachgewiesen wird. „Friedensdorf“ unterhält zudem in Osteuropa, Asien und Afrika Projekte vor Ort. Abdul Zarif findet sich in der Földi-Klinik gut zurecht, staunt über den zeitweisen Schneefall und den vielen Regen, erfreut sich am Grün der Wiesen und Wälder. Bei ihm zu Hause herrscht doch ein trockenes Kontinentalklima, gibt es viel Sand, Steine und Steppen. Am meisten genießt er die Ruhe und den Frieden, denn in seiner seit Jahren durch Kriege und politische Wirren zerrütteten Heimat, wo jetzt die fundamentalistischen Taliban regieren, fand er dies nur selten. Gleichwohl vermisst das erkrankte Kind sein vertrautes familiäres Umfeld, muss es sich fern der Heimat in einem völlig anderen Kulturkreis zurecht finden. Die Hoffnung auf Besserung seines Leidens und die beispielhafte Betreuung geben ihm Kraft und Zuversicht. Dieter Maurer , BZ vom 14.4.2001 © by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 11.05.11 |