Schwarzwaelder-Fuechse

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Blick nach Osten ins Rechtenbach bei Stegen am 26.8.2009 in der Abendsonne

 

 

Rossfest 6.9. bis 8.9.2013 in St. MärgenFreitag, 6. September
Rahmenprogramm beginnt um 16 Uhr mit der Eröffnung des Rossfestes und der Buchvorstellung des dritten Bandes „Schwarzwälder Kaltblut“ der Autoren Thomas Armbruster, Gerhard Schröder und Wolf Brodauf. Anschließend gibt es bis 19 Uhr ein Handwerkerhock mit musikalischer Unterhaltung der Kapelle Aufwind. Kinder können von 16 bis 18 Uhr Malen und Basteln mit dem Kucky-Teamder HTG. Von 20 Uhr an spielen Saso Avsenik und seine Oberkrainer beim volkstümlichen Abend.

Samstag, 7. September
Um 10 Uhr beginnen die Pferdeprämierungen, für den Zukunftspreis für zweijährige Schwarzwälder Kaltblutstuten mit Vergabe von Verbands- und Ehrenpreisen. Um 14 geht es mit Reitvorführungen weiter, von 15 Uhr an spielen die Glasbachtaler Dorfmusikanten. Um 21 Uhr beginnt dann die Partynacht mit einem Tanzabend, der SWR1-Disco.

Sonntag, 8. September
6.30 Uhr dem Wecken durch die Trachtenkapelle St. Märgen und den Reit- und Fahrverein. Um 8 Uhr beginnen die Pferdeprämierungen für die Verbandspferdeschau für Schwarzwälder Kaltblutstuten mit Vergabe von Staatspreisen und Bezirksschau mit Vergabe von Preisen. Dazwischen gibt es um 10.30 Uhr ein Frühschoppenkonzert mit der Musikkapelle Haslach/Allgäu in der Halle. Auf der Festwiese beginnt um 12.30 Uhr die Siegerehrung und Schaukritik und um 13 Uhr erfolgt die Pferdesegnung. Die Vorstellung der Zuchthengste des Haupt- und Landgestüts Marbach ist für 13.30 Uhr geplant. Der traditionelle Festumzug durch den Ort beginnt um 14.30 Uhr. Reiter, Gespanne und Festwagen ziehen durch den Ort. Dazu spielen Trachtenkapellen und Musikvereine auf. Nach dem Umzug spielt in der Schwarzwaldhalle der Musikverein Trachtenkapelle Breitnau und in der Weißtannenhalle die Trachtenkapelle St. Peter. Von 18 Uhr an klingt das Fest mit der Kapelle Wälderblut aus.
Heinrich Fehrenbach

 

 

 

 Rossfest in St.Märgen – Tag des Schwarzwälder Pferdes seit 1949 – Geschichte

Vom 6. bis zum 8. September liegt das Glück von St. Märgen wieder auf dem Rücken der Pferde. Alle drei Jahre bricht das Pferdefieber aus, Zehntausende kommen zum Rossfest in die Hochschwarzwaldgemeinde. Nächstes Wochenende wird zum 27. Mal der „Tag des Schwarzwälder Pferdes“ gefeiert. Das Fest gibt es bereits seit 1949. Und von Beginn an war es eine große Attraktion in der Region.
Das Rossfest wurde 1949 als erstes Volksfest in St Märgen ins Leben gerufen. Es wurde als bäuerlicher und religiöser Festtag auf Mariä Geburt (8. September) gelegt und ist das größte Pferdefest der heimischen Kulturrasse „Schwarzwälder Füchse“. Es ist von Anfang an ein Großereignis, das Tausende von Pferdeliebhabern und Wallfahrern anzieht. Ein Ausritt durch die Jahrzehnte:

1949/50. In den Quellen zu dem ersten Fest werden Richard Blattmann vom Bläsihof in Breitnau, der Vorsitzende des damaligen Pferdestammbuches, und der damalige St. Märgener Bürgermeister Karl Faller als Hauptinitiatoren des Rossfestes genannt. Hier finden sich auch handwerkliche Details. So war Wagnermeister Hermann Kopp für die Anfertigung und Aufstellung der Futtertröge, sowie für deren spätere Entfernung zuständig. Laut Rechnungen wurden hierbei jeweils rund acht Kilo Nägel benötigt. Nach der gelungenen Veranstaltung entschied der Festausschuss, dass man das Rossfest jedes Jahr abhalten möchte. 1950 wurden Polizeibeamte angefordert, um eine reibungslose Verkehrsregelung zu gewährleisten. Die Beamten kamen aus Urach, Eisenbach, Neustadt und Hinterzarten, und mussten ihre Anreise teilweise per Fahrrad oder Postbus bewerkstelligen. Die Beamten aus Neustadt und Eisenbach fuhren mit dem Zug 3. Klasse nach Hinterzarten und von dort mit dem Bus nach St. Märgen.

1959 kam hoher Besuch. Landwirtschaftsminister Leibfried dankte den Hochschwarzwälder Pferdezüchtern für ihre Arbeit und nannte die züchterischen Bemühungen im Bereich des Hochschwarzwälder Kaltblutpferdes vorbildlich für alle anderen Landesteile. nahmen die Mitglieder der Reitergruppe St. Märgen Reitunterricht, um für die Vorführungen im Nachmittagsprogramm gerüstet zu sein. Zusammen mit Gruppen aus Breitnau unter Siegfried Waldvogel, St. Peter unter Leitung von Paul Schuler und Waldau, die von Gustav Siebler und Bernhard Schwuchow aus Neustadt trainiert wurde. Was an diesem Nachmittag geboten wurde, war erstaunlich und begeisterte insbesondere auch die zahlreich vertretenen fachkundigen Zuschauer, so der Bericht in der Presse. Als Höhepunkt der Fahrvorführungen fuhr Bläsibauer Siegfried Simon aus Breitnau mit einem Sechsspänner in den Ring.

1968 stand das Fest ganz im Zeichen der 850. Jahresfeier der Gründung der Gemeinde St. Märgen. Der damalige Bürgermeister Karl Faller fragte die Bürger, die Anschriften von Angehörigen, welche auswärts wohnen oder verzogen sind, der Gemeindeverwaltung mitzuteilen, damit diesen auch Einladungen übersandt werden können. Gleichzeitig bat der Bürgermeister alle Haushaltungen, denen es möglich ist, die Gemeinde beim Schmücken des Ortes und der Kirche zu unterstützen. Dies könne durch Liefern von Weistannenreisig oder durch Fertigen und Liefern von Girlanden erfolgen. Wegen des strömenden Regens musste jedoch der aufwändig vorbereitete Festzug ausfallen. Nach der vierjährigen Unterbrechung fand am 24. September 1972 das nächste Rossfest statt. Die Abhaltung dieses Festes stand bereits schon infrage, doch Bürgermeister Kurt Hartwich und der Gemeinderat setzten alles daran, dieses Fest wieder zu beleben und zum 13. Male zu veranstalten. Der Bürgermeister bat alle umliegenden Gemeinden und Firmen um eine Spende, da kein Staatspreis verliehen wird, und auch andere Geldgeber ausgeblieben sind. Dieser Bitte wurde großzügig entsprochen. Und das Fest konnte stattfinden.

1977 war ein Rossfest-Jubiläum. Die Zuchtbestände nahmen zu und er Beschickerkreis war erweitert worden. Die Gemeinde zahlte sogar ein Wegegeld für die Züchter, die von weiter weg anreisten. Dabei wurde erstmals ein großes Festzelt auf der Hirschenwiese aufgestellt, in dem das Fest mit einem volkstümlichen Abend eröffnet wurde. Mehrere tausend Besucher aus dem ganzen Hochschwarzwald, der Baar und aus dem Breisgau bestaunten am Sonntagnachmittag den Festumzug. Rund zwanzig Fußgruppen und Wagen boten einen historischen Querschnitt alter, oft schon ausgestorbener Berufe. Vor dem Umzug boten die Reitergruppen aus St. Märgen und St. Peter, die Voltigiergruppe aus St. Peter, die Reitschule Goldschmidt aus Kirchzarten sowie ein Vierergespann aus Titisee ein herrliches Schauprogramm für die vielen Pferdefreunde und Fachleute aus nah und fern. Den Abschluss der dreitägigen Feier bildete im Anschluss an den Umzug ein Unterhaltungsnachmittag mit der Trachtenkapelle. St. Märgen-Glashütte sowie ein Schwarzwälder Heimatabend mit den Trachtengruppen St. Peter und St. Märgen und dem Männergesangverein St. Märgen im Festzelt.

1983 fand das 17. Rossfest erstmals auf dem neuen Festplatz statt, den die Gemeinde auf gemeindeeigenem Grundstück auf der Vogelhöhe erstellt hat. Die Grundstücke hinter dem Hotel Hirschen waren dem größer werdenden Rossfest nicht mehr gewachsen und waren zudem als Baugebiet vorgesehen. Als eine der größten Kaltblutschauen der Bundesrepublik Deutschland bezeichnete Bürgermeister Holzmann den „Tag des Schwarzwälder Pferdes 1983“. Mehr als 110 Pferde aus dem ganzen Zuchtgebiet wurden in diesem Jahr zur Staatsprämiierung und zur Bezirksschau zugelassen. Mit der höchsten Auszeichnung, die die deutsche Pferdezucht zu vergeben hat, wurde der frühere Vorsitzende des „Badischen Pferdestammbuches“, Lambert Waldvogel, von der reiterlichen Vereinigung Strahl-Schäfer mit der „Gustav-Rau-Plakette“ ausgezeichnet. Waldvogel erhielt diese hohe Anerkennung für seine langjährigen Verdienste um die Pferdezucht in Südbaden verliehen.

1989 wurde 40 Jahre nach dem ersten Rossfest zum 19. Mal gefeiert. Zu diesem Jubiläum schrieb Ernst Hug einen Rückblick in der zweiten Rossfest-Festschrift. Mehr Pferde als je zuvor wurden zur Prämiierung gestellt und bei gutem Wetter im Festumzug gezeigt. Obwohl in Donaueschingen zum selben Termin das internationale Reitturnier im Schlosspark stattfand, zählte man in St. Märgen mehr als 25 000 Besucher.

2007 stand das 25. Fest an. Dieses Mal wurde kein Festzelt aufgestellt. Denn die Gemeinde hatte zusammen mit den Vereinen die Weißtannenhalle fertiggestellt.

2010 Das jüngste Rossfest fand bei idealem Sommerwetter statt und übertraf alle Erwartungen. Die Veranstaltungen waren bestens besucht. Erneut waren mehr als 30 Vereine und zahlreiche Privatpersonen als Helfer tätig. Leider wurden einige bekannte Züchter und Funktionäre vermisst, da sie gestorben sind. Darunter war auch August Hog, welcher viele Jahre mit Leib und Seele für das Rossfest da war. Im Rahmen eines Helferfestes dankte Bürgermeister Josef Waldvogel allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Er gab hierbei bekannt, dass der Erlös aus dem Rossfest für die weiter geplanten Vorhaben im Bereich Schwarzwald- und Weißtannenhalle verwendet werden wird
30.8.2013, Heinrich Fehrenbach, St. Märgen, heinrich.fehrenbach@t-online.de

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