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Baden ist 200 Jahre alt
- 1806 entstand das Großherzogtum Baden
 

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200 Jahre Baden,  ...

Baden zwischen Schweiz, Elsass, Pfalz, Hessen, Bayern und Württemberg

Blick nach Südosten vom Münsterturm zum Historischen Kaufhaus in Freiburg am 29.10.2005

Landkarte Baden

200 Jahre – unser Baden

Von  1803 – 1810 wurde unter Napoleon Baden geschaffen, dabei wurde 1806 Baden zum Großherzogtum und Württemberg zum Königreich erhoben. Das Jahr 2006 ist somit ein Jubiläumsjahr.
In der nachfolgenden Übersicht ist in kurzer Form die Entwicklung Badens dargestellt. Es sind dort aus meiner Sicht wesentliche Ereignisse aufgelistet. Diese zeigen u. a. wie fortschrittlich und liberal Baden war. Die Daten wurden aus mehreren Quellen entnommen. Einige von uns werden die einen oder anderen aufgeführten Daten evtl. nicht so wichtig finden, andere wiederum werden aus ihrer Sicht wichtige Daten vermissen. Auch nicht aufgeführte regionale Ereignisse können für die jeweilige Region aus deren Sicht von Bedeutung sein.
FS, Karlsruhe
, 3.1.2006

Markgrafschaft Baden
1064 erhält  Hermann I, (Zähringer), u. a. den Ufgau (Bereich Baden-Baden – Karlsruhe), er ist Titular-Markgraf von Verona und Bruder des Herzogs von Zähringen Berthold II.
1102 erhält  Hermann II. die Grafschaftsrechte im Ufgau und überträgt den Titular-Markgraf auf Baden, das ist die Entstehung der Markgrafschaft Baden. Er baut die Stammburg Schloss Hohenbaden über Baden-Baden.
1112 wird erstmals in einer Urkunde „marchio de Baden“ erwähnt - Markgraf von Baden
1207 Entsteht das Badisches Wappen – Goldenes Schild mit rotem Schrägbalken.
Über die Jahrhunderte hinweg gelang es den Badischen Markgrafen ihre Markgrafschaft zu erhalten. Sie war dabei mal größer, mal kleiner, mal verloren und wieder zurückgewonnen, mal geteilt und wieder vereint, und ging schließlich 1803 im Kurfürstentum Baden und 1806 im Großherzogtum Baden auf.

Unser Baden
Unter dem Einfluss von Napoleon I. wurde Baden geschaffen. Die Markgrafschaft wurde auf das ca. 5-fache vergrößert,1803 zum Kurfürstentum und 1806 zum Großherzogtum erhoben.
1803 Kurpfalz,  Reichsstädte, geistliche Gebiete (Reichsdeputationshauptschluss)
1805 Freiburg, Breisgau u. Ortenau (Vorderösterreich), Konstanz
1806 Fürstenberg, Leiningen, Wertheim, Klettgau, Reichsritterschaften
1810 Nellenburg
Anschließend kamen noch ein paar kleinere Gebiete hinzu. Es entstand das Baden, welches wir als Baden meinen, es reicht vom Main bis zum Bodensee. Die Großherzöge strukturierten das Gebiet und entwickelten das Land, und die Bürger leisteten ihren Beitrag dazu. Dadurch erhielt die vielfältige Bevölkerung eine nationale „badische“ Identität, es entstand „unser Baden“.

1806
Beitritt zum Rheinbund (12.7.1806 Rheinbunds-Akte, 25.7.1806 Austausch der Ratifizierungen)
Großherzogtum Baden (13.8.1806 Proklamation)
Erster Großherzog Karl Friedrich.
Verwaltung und Wirtschaft werden gefördert, ebenso die Universitäten Heidelberg und Freiburg.
Die Pockenschutzimpfung wird eingeführt.

1807
Erste Ingenieurschule eröffnet durch Johann Gottfried Tulla. Daraus entwickelt sich 1825 das Polytechnikum, und 1865 die erste Technische Hochschule in Deutschland (heute Universität).

1810
Einführung des Code Napoleon als Badisches Landrecht.
Der Code Napoleon (Code Civil) ist Ergebnis des Gedankenguts, welches während der Französischen Revolution entstanden ist. Er verkörpert den Sieg des Bürgertums und ist geprägt durch den Individualismus, welcher auf den Grundsätzen von Gleichheit, Freiheit und Eigentum beruht. Er galt bis zur Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches im Jahre 1900.

1811
Großherzog Karl Ludwig Friedrich

1817
Beginn der Rheinkorrektur (Tulla)
Freiherr von Drais führt seine Laufmaschine vor und fährt von Mannheim nach Schwetzingen.

1818
Das Großherzogtum Baden bekommt die liberalste Verfassung in Deutschland (Nebenius).
Der große liberale Historiker Badens, von Weech, formulierte dazu: „Allgemeiner Jubel begrüßte in dem Gebiete zwischen Bodensee und Main das lang ersehnte Verfassungswerk, welches mehr als alle vorausgegangenen Organisationen dazu beitrug, die verschiedenartigen Bestandteile, aus denen das Großherzogtum zusammengesetzt war, zu einem staatlichen Ganzen zu vereinigen.“

1818
Großherzog Ludwig

1819
Erster Badischer Landtag am Rondellplatz.

1820
Bau des Ständehauses, erstes Parlamentsgebäude in Deutschland.
Aufhebung der Leibeigenschaft in den neu hinzugekommenen Gebieten.

1822
Umzug des Badischen Landtages in das Ständehaus

1827
Münze in Karlsruhe wird gegründet.

1830
Großherzog Leopold

1831
Das Großherzogtum Baden bekommt die liberalste Gemeinde-Ordnung in Deutschland.

1832
Einführung der Pressefreiheit am 1.4., wieder aufgehoben im Juli auf Druck des Deutschen Bundes.

1834
Gewerbeschule-Verordnung, gewerbereiche Städte errichten Gewerbeschulen.

1840
Erste Eisenbahn in Südwestdeutschland, Mannheim-Heidelberg.
Kinderschutzgesetz, Arbeitszeit max. 10 Std., während dieser Zeit ein paar Stunden Schule.

1842
Die Maschinenfabrik Kessler in Karlsruhe baut die erste Lokomotive in Süddeutschland.

1848/49
Badische Revolution
1847   
12.9    1. Offenburger Versammlung im Salmen.
           „Die Forderungen des Volkes von Baden“ (13 Forderungen).

1848   
19.3.    2. Offenburger Versammlung
12.4.    Konstanz, Hecker ruft die Republik aus, Heckerzug scheitert.
21.9.    Lörrach, Struve ruft die Republik aus (Struve-Putsch), scheitert.

1849   
12.5.    3. Offenburger Versammlung, die Soldaten meutern.
14.5.    Karlsruhe, der Großherzog flieht und bittet Preußen um Hilfe.
Mai      Die Revolutionsarmee mit ca. 30.000 Mann wird aufgestellt.
3.6.      Wahl des ersten demokratischen Parlaments Deutschlands.
17.6.    Die preußische Armee mit ca. 60.000 Mann greift an.
21.6.    Schlacht bei Waghäusel.
29.6.    Gernsbach und Rastatt werden angegriffen.
23.7     Rastatt, Kapitulation der Festung, Ende der Revolution.

1851
Erste Telegrafenlinie in Baden

1854
Kunstakademie in Karlsruhe wird gegründet.

1855
Bahnlinie Mannheim – Basel wird fertiggestellt

1856
Großherzog Friedrich I. Er baut Verkehrswege weiter aus, u. a. Eisenbahnen, Mannheim wird zur Industriestadt. Das Steuerwesen wird reformiert.

1863
Erste Verwaltungsgerichtsbarkeit in Deutschland.

1873
Schwarzwaldbahn Offenburg – Singen wird fertiggestellt (Gerwig).

1876
Rheinkorrektur zur Wasserstraße wird abgeschlossen.

1886
Carl Benz erhält am 29.1. das Patent mit der Nr. 37435 auf das erste Automobil.

1891
Badische Fahnen-Farben gelb/rot/gelb

1898
Eröffnung des Rheinhafens Mannheim.

1901
Eröffnung der Rheinhäfen Karlsruhe und Kehl.

1902
Erstmalige Veröffentlichung des "Badnerliedes" in einer Liedersammlung

1907
Großherzog Friedrich II.
Er tut alles damit Baden ein modernes und fortschrittliches Land bleibt.

1908
Gründung des "Landesverein Badische Heimat e. V."

1918
Großherzog Friedrich II. dankt ab, am 22.11.
Freistaat Baden

1919
Verfassung am 21.3.
Erstmals ziehen Frauen in den Landtag ein.

1933
Gau Baden

1940
Gau Baden-Elsaß

1945
Kriegsende – Besatzung, Baden wird zerrissen.

1946
Amerikanische Zone: Württemberg-Baden (Nordwürttemberg, Nordbaden)

1947
Französische Zone: 
Württemberg-Hohenzollern (Südwürttemberg, Hohenzollern) und Baden (Südbaden),

1951
1. Volksabstimmung über die Bildung von Baden-Württemberg.
52 % der badischen Bevölkerung stimmen dagegen.
92 % der württembergischen Bevölkerung stimmen dafür.

1952
Bildung von Baden-Württemberg
Gründung des „Heimatbund Baden“ als Reaktion darauf.

1956
Auf Grund der Klage des Heimatbund Baden stellt das Bundesverfassungsgericht zur Volksabstimmung von 1951 fest: „Der Wille der badischen Bevölkerung ist durch die Besonderheit der politisch-geschichtlichen Entwicklung überspielt worden“. Es entscheidet, dass die Volksabstimmung wiederholt werden muss, wobei die Badner alleine abstimmen dürfen.

1970
2. Volksabstimmung
Sie wurde 14 Jahre verschleppt, die Badner wurden während dieser Zeit auf den „Baden-Württemberg-Kurs“ gebracht, d. h. „abstimmungsreif“ gemacht. Eine große Mehrheit stimmt nun für den Verbleib in Baden-Württemberg.

1971
Gebietsreform bis 1974.
Gemeinden werden zu Großgemeinden zusammengefasst und Landkreise umgebildet. Die Regierungspräsidien Nord- und Südbaden werden umstrukturiert, und umbenannt in die Regierungsbezirke Karlsruhe und Freiburg.
Die Grenze zwischen Baden und Württemberg wird bewusst verwischt, so dass man diese heute nicht mehr erkennen kann. Damit sollte ein neues einheitliches Landesbewusstsein geschaffen werden. Dies ist nicht gelungen, nach einer Studie welche die Landesregierung 2002 in Auftrag gegeben hatte, bezeichneten sich nur 11,7 % der Erwachsenen und 8,2 % der Schüler als Baden-Württemberger.

1992
Gründung der „Landesvereinigung Baden in Europa e. V.“ , www.lv-baden.de.

 

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